IOC-Boss Bach irritiert mit Rede für Russland
n-tv
Russische Sportlerinnen und Sportler sind bei den meisten internationalen Wettkämpfen nicht zugelassen. Eine Folge des russischen Angriffskriegs. IOC-Boss Thomas Bach, dessen Verband, den Bann verhängt hatte, mahnt nun an, sich als Sport nicht von der Politik vereinnahmen zu lassen.
Jahrelang gilt IOC-Boss Thomas Bach als guter Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Als dieser sich zum verheerenden Angriffskrieg auf das Nachbarland Ukraine entscheidet, distanziert sich der mächtige Sportfunktionär nur mühsam vom Kremlchef. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) reagierte auf die Aggression von Putin und belegte russische und belarussische Sportler mit einem Bann, sie dürfen an internationalen Wettbewerben nicht teilnehmen.
Viele Verbände schlossen sich dem Bann an. Aber nicht alle. Im Tennissport etwa dürfen russischen Spielerinnen und Spieler bei den meisten Turnieren antreten, zuletzt bei den French Open. Beim anstehenden Grand Slam in Wimbledon sind sie dagegen ausgeschlossen. Was Bach, der trotz seiner mühevollen Distanz zu Putin weiter ein Russland-Freund zu sein scheint, zu einer irritierenden Rede vor der Association of Summer Olympic International Federations, einem gemeinnützigen Verband internationaler Sportverbände, die an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen, inspiriert.
Wie das Portal "Insidethegames" berichtet, sagte Bach, dass der Verband einen eigenen Umgang mit dem Krieg in der Ukraine finden müssen oder sonst Gefahr eben laufe, "ein politisches Instrument zu werden". Der IOC-Boss ist bekannt dafür, dass er Sport und Politik gerne trennen möchte. Aber nach seiner eigenen Interpretation. Für das gemeinsame koreanische Eishockeyteam (Nord und Süd) bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang ließ er sich feiern. In Peking dagegen schwieg er eisern zu den Themen drohender Krieg in der Ukraine und Menschenrechtsverletzungen in China. Und da er Politikern die olympische Bühne gerne für die Imagepflege zur Verfügung stellt, ist diese Trennung ohnehin eine bestenfalls theoretische.