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Immer weniger Russisch-Unterricht an Thüringer Schulen
n-tv
Viele Menschen in den ostdeutschen Bundesländern haben selbst noch Russisch-Unterricht in der Schule gehabt. Bei ihren Kindern und Enkeln ist das allerdings nicht mehr so. Dafür gibt es wohl vor allem einen Grund.
Erfurt (dpa/th) – An den freien und staatlichen Schulen in Thüringen wird immer weniger Russisch unterrichtet. In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Russisch lernenden Schüler um etwa zwanzig Prozent gesunken, heißt es in der Antwort des Bildungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linke-Landtagsabgeordneten Torsten Wolf und Andreas Schubert. Hätten im Schuljahr 2016/2017 noch etwa 19 000 Kinder und Jugendliche diese Fremdsprache gelernt, seien es im Schuljahr 2020/2021 nur noch rund 15 300 gewesen. Auch die Zahl der Lehrer, die das Fach unterrichten können, ist demnach zuletzt deutlich zurückgegangen.
Nach Einschätzung des Bildungsministeriums hat die sinkende Zahl der Russisch-Schüler in Thüringen vor allem damit zu tun, dass sich junge Menschen immer weniger für diese Sprache interessieren. Dieses Interesse sei aber wichtig, um das Angebot für Russisch-Unterricht aufrecht zu erhalten, heißt es in der Antwort auf die Anfrage. Unter den Sprachen, die in Thüringen als zweite Fremdsprache unterrichtet werden, sei Russisch aber immer noch die drittstärkste.