Im Kriegsfall sind massive Truppenverlegungen über A2 geplant
n-tv
Was, wenn Putin ein NATO-Land angreift? Dann würde sich für die Bündnisstaaten eine logistische Herausforderung ergeben, für die bereits geplant wird. Hunderttausende Einheiten müsste an die Ostflanke verlegt werden - und Deutschland wäre die Drehscheibe.
Für den Fall einer möglichen Eskalation an der NATO-Ostflanke planen Bund und Bundeswehr die Verlegung Hunderttausender Soldaten aus Mitgliedsstaaten der Allianz durch Deutschland. Das wurde dem "Spiegel" von informierten Kreisen bestätigt. Vor allem die A2 wäre als West-Ost-Achse entscheidend, könnte dadurch an bestimmten Nadelöhren wie Brücken auch zum Ziel werden.
Generell geht es um den Ernstfall einer russischen Aggression, die die NATO auf den Plan rufen und innerhalb von drei bis sechs Monaten rund 800.000 Soldaten mit rund 200.000 Fahrzeugen von Nordseehäfen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland nach Osten verlegen zu können. Den Angaben zufolge wäre es eine Kolonne von etwa 13.000 Kilometer Länge. Die Vorbereitungen sind Teil des als geheim eingestuften Operationsplans Deutschland, den die Bundeswehr erarbeitet hat, um Deutschland kriegstüchtig zu machen.
"In diesen Szenarien müssten während ihrer Durchreise die Soldatinnen und Soldaten versorgt und untergebracht werden, für ihre Technik würde Energie und Infrastruktur benötigt", sagte Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) dem "Spiegel". Es müsse damit gerechnet werden, dass es "gezielte Störmanöver auf die Truppenbewegungen gibt". Entsprechend müssten alls 300 bis 500 Kilometer Stoppmöglichkeiten bestehen und Ausweichrouten kalkuliert werden.