
"Ich bin mit Sicherheit kein Tierquäler"
n-tv
Anfang des Jahres legen heimlich gefilmte Aufnahmen nahe: Olympiasieger Ludger Beerbaum quält auf seinem Hof Tiere. Diese Vorwürfe will der erfolgreiche Springreiter nicht akzeptieren. In einem Interview fordert er mehr Offenheit und kritisiert Reitsportverbände.
Der deutsche Springreiter Ludger Beerbaum hat den Einsatz bestimmter Techniken und Methoden im Reitsport gegen Kritik verteidigt. "Nur mit einem Strick um den Hals können wir keinen Springwettbewerb und keine Dressur bestreiten", sagt der mehrfache Olympiasieger im "Spiegel". Pferde müssten geformt und Reize gesetzt werden - "über Zügel, mit einem Gebiss, einer Gerte oder auch Sporen. Tiergerecht eingesetzt, ist das absolut okay", meint Beerbaum. "Natürlich darf kein Pferd verletzt werden."
Der 59 Jahre alte Sportler, der selbst Pferde züchtet und mit ihnen handelt, war im Januar in die Kritik geraten, nachdem RTL heimlich aufgenommene Filmsequenzen von seinem Reiterhof veröffentlicht hatte. Zu sehen war unter anderem Bilder, die eine Quälerei der Pferde nahelegten. "Ich bin mit Sicherheit kein Tierquäler", sagt Beerbaum dem "Spiegel". Der Beitrag habe ihn in ein völlig falsches Licht gerückt. "Ich kann mir gut vorstellen, dass einige der Bilder unschön wirken, vor allem auf Leute, die nicht einschätzen können, was da gerade vor sich geht."
Eine Szene hatte einen Mitarbeiter Beerbaums gezeigt, der dem Pferd mit einer Stange vor die Beine schlägt, während Beerbaum mit dem Tier über ein Hindernis springt. Es habe sich aber nicht um Schläge gehandelt, die Schmerzen verursachen, "sondern um Impulse, um die Springtechnik der Pferde zu verbessern", verteidigt sich Beerbaum in dem Interview. Ein von der Staatsanwaltschaft eingeleitetes Ermittlungsverfahren sei wieder eingestellt worden.

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