
Heizkosten: "Viele Menschen erfassen die Lage noch nicht"
n-tv
Sommer, Sonne, Heizung aus: Die stark steigenden Heizkosten sind im Bewusstsein vieler Mieter noch gar nicht angekommen, schätzt der Paritätischen Wohlfahrtsverband MV. In Kommunen wird ein Anstieg der Empfänger von Hartz IV erwartet.
Schwerin (dpa/mv) - Angesichts der stark gestiegenen Lebenshaltungskosten hat Innenminister Christian Pegel (SPD) an die Bürger appelliert, mögliche Unterstützungsleistungen in Anspruch zu nehmen. So solle jeder, der die Voraussetzungen erfülle, seinen Anspruch auf Wohngeld geltend machen. Familien und Alleinerziehende, die Wohngeld beziehen, könnten zudem Leistungen für Bildung und Teilhabe erhalten, erläuterte der Minister.
Einen Wohngeldrechner, mit dem ermittelt werden kann, ob ein Anspruch besteht, gibt es auf der Internetseite des Innenministeriums. Wer im vergangenen Winter Wohngeld bezogen hat, bekommt aktuell zudem einen einmaligen Heizkostenzuschuss.
Die Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern verzeichnen bisher keinen Run auf Wohngeld, wie eine Anfrage bei Städten ergab. Nur in Wismar lag die Zahl der Neuanträge im ersten Halbjahr 2022 mit 241 über jener im ersten Halbjahr 2021, als 194 gestellt worden waren. In beiden Zeiträumen seien 51 Anträge abgelehnt worden, berichtete ein Stadtsprecher. In Stralsund sank die Zahl der Neuanträge auf Wohngeld im Vergleich der beiden Halbjahre von 207 leicht auf 199. Rostock verzeichnete 2021 im ersten Halbjahr 608 Erstanträge und im gleichen Zeitraum dieses Jahres 582.