
"Grüne sind mehr Anti-AKW-Partei als Klimaschutz-Partei"
n-tv
Angesichts einer drohenden Gas-Mangellage fordert CDU-Generalsekretär Czaja eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen Atomkraftwerke. Von Wirtschaftsminister Habeck erwartet er im "ntv Frühstart" zudem einen Energie-Plan für Deutschland.
CDU-Generalsekretär Mario Czaja plädiert dafür, die Laufzeiten der drei noch verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland zu verlängern. "Es ist aus meiner Sicht nicht zu rechtfertigen, dass wir Gas verstromen, während wir gleichzeitig die Möglichkeit haben, Strom an anderer Stelle selbst herzustellen", sagte Czaja im "Frühstart" von ntv. Deutschland beziehe Nuklearstrom aus der Ukraine und von 56 Atomkraftwerken aus Frankreich, verlängere aber nicht die Laufzeiten der eigenen drei sicheren Reaktoren. "Das versteht kein Mensch", so Czaja weiter.
Es gibt nach Ansicht des CDU-Generalsekretärs keinen Grund, warum man den eigenen Atomstrom nicht wolle, dafür aber die Kohlekraftwerke weiter in Betrieb nehme. "Die Grünen sind mehr Anti-AKW-Partei als Klimaschutz-Partei", sagte Czaja. "Zehn Millionen Haushalte könnten mit Strom versorgt werden, wenn wir die drei Atomkraftwerke für einen sehr kurzen Zeitraum verlängern."
Czaja sagte, er erwarte von Wirtschaftsminister Robert Habeck einen Energie-Plan für Deutschland. Es gehe um die Energiesicherheit für das Land. "Und das bedeutet: 360-Grad-Blick. Atomkraftwerke, LNG-Terminals, die Frage, wie gehen wir mit Biomasse um? Dazu gibt es keine Förderung mehr", sagte Czaja weiter. "Diesen 360-Grad-Blick hat die Bundesregierung nicht. Sie ist sehr ideologisch in der Energiepolitik unterwegs und hat aus ihren eigenen Ankündigungen bislang noch keine Taten folgen lassen."