
Grüne begrüßen Klagen gegen geplante Erdgasförderung
n-tv
Borkum (dpa/lni) - Die Grünen im niedersächsischen Landtag unterstützen die Klagen von Umweltverbänden und der Insel Borkum gegen die geplante Erdgasförderung in der Nordsee. "Das wenige Gas aus dem Watt hilft uns nicht in den zwei anstehenden Wintern, aber verfestigt dauerhaft eine Förderstruktur für alte fossile Energien", sagte Fraktionsvize Christian Meyer am Freitag in einer Mitteilung. "Dabei setzen wir doch auch gerade in der Nordsee auf den massiven Ausbau von klimaneutraler Offshore-Windenergie."
Die Grünen erneuerten angesichts der Klagen auch ihre Kritik an der rot-schwarzen niedersächsischen Landesregierung. Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) hatte erst vergangene Woche eine Erklärung mit dem niederländischen Unternehmen One-Dyas über die Erdgasförderung unterzeichnet. Der stellvertretende Ministerpräsident hatte gesagt, das Projekt solle helfen, die Energieversorgung abzusichern.
"Die geplante Erdgasförderung dient definitiv nicht der Versorgungssicherheit, da frühestens 2024, eher 2025 geringe Gasmengen, die gerade 1 Prozent des Verbrauchs in Deutschland decken können, gefördert werden soll", entgegnete am Freitag die Borkumer Grünen-Landtagsabgeordnete Meta Janssen-Kucz. Die Regierung aus SPD und CDU nehme mit dem Vorhaben "weitreichende ökologische und ökonomische Auswirkungen" für die Nordsee und die Ostfriesischen Inseln billigend in Kauf.
Ein Bündnis um die Deutsche Umwelthilfe hatte am Freitag mitgeteilt, gegen die geplante Erdgasförderung zu klagen. Das Bündnis fürchtet durch die Bohrungen Umweltfolgen für die Insel Borkum, die Nordsee und den nahe gelegenen Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Auch die Stadt Borkum wollte am Freitag eine Klage bei Gericht einreichen.