
Geringere Lebenserwartung der Thüringer: Ursache in Pandemie
n-tv
Über Jahre ist die Lebenserwartung der Thüringer gestiegen. Nun hat sich der Trend umgekehrt. Als Grund nennen die Statistiker die Zeit der Corona-Pandemie.
Erfurt (dpa/th) - Die Lebenserwartung der Thüringer ist auf das Niveau von vor zehn Jahren gesunken. Der rückläufige Trend betreffe sowohl Frauen als auch Männer, teilte das Statistische Landesamt am Dienstag in Erfurt mit. Ein neugeborenes Mädchen werde nach Daten aus dem Zeitraum 2020/2022 statistisch gesehen 82,72 Jahre alt, das seien 0,28 Jahre weniger als im Vergleichszeitraum 2019/2021. Neugeborene Jungen können danach im Schnitt mit einem Lebensalter von 76,94 Jahren rechnen - ein Minus von 0,27 Jahren.
Die Lebenserwartung von weiblichen Babys liege in Thüringen damit 0,46 Jahre unter dem Bundesdurchschnitt, bei kleinen Jungen sogar um 1,39 Jahre. Damit sei der Rückstand etwas größer geworden.
"Hauptursache für den Rückgang dürfte die Corona-Pandemie sein, durch welche in den Jahren 2020 bis 2022 eine deutlich gestiegene Sterbefallzahl auch in jüngeren Altersgruppen zu beobachten war", erklärte das Landesamt. Damit seien die "teils zaghaften, aber dennoch kontinuierlichen Steigerungen bei der Lebenserwartung von Thüringer Frauen und Männern der vergangenen zehn Jahre vorerst wieder verloren".