
"Geldgieriger" Max Kruse ist eine ehrliche Haut
n-tv
Max Kruse wechselt von Union Berlin zum VfL Wolfsburg. An der Alten Försterei in Berlin hätte er zu einer Vereinslegende werden können. Der 33-Jährige jedoch entscheidet sich für den Abstiegskampf und für das Geld. Es ist der spektakulärste Wechsel des Winters und der ehrlichste seit langer Zeit.
Sturmwarnung in Niedersachsen! Zugausfälle. Der Bahnverkehr wird zeitweise sogar eingestellt. Doch der Osten des Bundeslandes ist nicht betroffen. Was gut ist in diesen Tagen, in denen an dem wohl berühmtesten Nicht-Halt der Deutschen Bahn, dem Bahnhof Wolfsburg, überraschend hohes Reiseaufkommen herrscht. "Die Züge haben alle gehalten", erklärt ein Sprecher des Unternehmens. Gute Nachrichten am Mittellandkanal. Die gab es zuletzt selten.
Der ortsansässige Bundesliga-Verein, der VfL, bangt beinahe schon sensationell um die Klassenzugehörigkeit. Eine Serie von neun Liga-Spielen ohne Sieg, in denen überhaupt nur zwei Unentschieden gelangen, hat die Wölfe von Platz vier in der Tabelle auf Platz 15 gespült. Trainer Florian Kohfeldt steht auf der Kippe, Geschäftsführer Sport Jörg Schmadtke auch. Bei der 100-prozentigen Volkswagen-Tochter geht es selten um große sportliche Erfolge, geht es selten um Titel und es geht auch selten um schrille Charaktere in der Mannschaft. Sie passen meist nicht in diesen von durchschnittlicher Langeweile geprägten Landstrich und wenn sie dann doch kommen, kassieren sie den Wolfsburg-Zuschlag. Aber die Situation ist ernst. Und die Transferphilosophie, auf junge und entwicklungsfähige Spieler zu setzen, über den Haufen geworfen.
Die Lage am Mittellandkanal ist höchst prekär, denn so wenig wie der Titel das Ziel der mittelmäßig ambitionierten Wolfsburger ist, so wenig wollen sie in die zweite Liga abstürzen. Deswegen weht dieser Tage ein kräftiger Wind der Veränderung über den Mittellandkanal. Aus Dänemark treibt es so den 22-jährigen Nationalstürmer Jonas Wind in Richtung VW-Arena, aus Washington segelt der junge Mittelfeldspieler Kevin Paredes heran, während der frühere Kapitän Josuha Guilavogui zurück nach Frankreich wechselt, die Bankspieler Admir Mehmedi und Daniel Ginczek verschwinden, und Stürmer Wout Weghorst bei einem Abstiegskandidaten, Burnley, seine in Deutschland zuletzt ins Stolpern geratene Karriere wiederbeleben will. Ein massiver Kaderumbau eines Vereins im freien Fall.

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.