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FDP will Schutz für Männer vor häuslicher Gewalt ausbauen
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Die FDP-Landtagsfraktion hat sich dafür ausgesprochen, den Schutz vor häuslicher Gewalt insbesondere für Männer, Jungen sowie queere und diverse Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auszubauen. "Gewalt gegen Männer ist in unserer Gesellschaft immer noch ein absolutes Tabuthema", sagte die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Barbara Becker-Hornickel, am Donnerstag.
Für Betroffene gebe es keine speziellen Schutzhäuser, Beratungsstellen richteten sich an Männer als Täter. "Hier besteht Handlungsbedarf, wir sind alle gefordert", betonte Becker-Hornickel. Ein entsprechender Antrag ihrer Fraktion fand jedoch keine Mehrheit im Parlament.
Justizministerin Jacqueline Bernhardt (Linke) bemerkte dazu, dass nach wie vor überwiegend Frauen und Mädchen von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffen seien. Zudem gebe es bereits ein gut ausgebautes und funktionierendes Beratungs- und Hilfenetz in Mecklenburg-Vorpommern. Alle Einrichtungen - ausgenommen Frauenhäuser - würden unabhängig vom Geschlecht eines Hilfesuchenden beraten, unterstützen und helfen. Es bestehe zwar noch Handlungsbedarf, Männer und Jungen stärker in den Blick zu nehmen, man sei dabei aber schon auf gutem Weg.
Nach Angaben der Ministerin gibt es in Mecklenburg-Vorpommern neun Frauenschutzhäuser und fünf Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung. Zudem existierten fünf Fachberatungsstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt, acht für Betroffene von häuslicher Gewalt, eine Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsverheiratung, drei Täter- und Gewaltberatungsstellen sowie eine Landeskoordinierungsstelle.