Fachleute sprechen im Landtag über Corona-Maßnahmen
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Geschlossene Schulen und Menschen allein im Sterbebett - Experten bewerten im Landtag die Corona-Maßnahmen.
Mainz (dpa/lrs) - Experten haben am Mittwoch im rheinland-pfälzischen Landtag ihre Einschätzungen zum Management der Corona-Pandemie vorgetragen. Beim Gesundheitsausschuss in Mainz sprachen die Fachleute unter anderem über die Bewertung der Corona-Maßnahmen sowie psychische und gesundheitliche Folgen der Pandemie.
"Aus ethischer Sicht würde ich sagen, haben wir meistens richtig gehandelt unter Unsicherheit", sagte der Medizinethiker Norbert W. Paul von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Unter großer Unsicherheit sei vor allem zu Beginn der Pandemie ein Handeln nach einem Vorsichtsprinzip erforderlich gewesen, erklärte Paul.
Fred Zepp, ehemaliger Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der JGU, betonte, dass viele Maßnahmen sinnvoll, manche aber auch überbordend gewesen seien: "Wir hätten keine Schulen schließen müssen", sagte der Mediziner. Auch Begegnungen von Menschengruppen an der frischen Luft seien nicht so gefährlich gewesen, wie zunächst angenommen. Während der Pandemie sei es aber notwendig gewesen, mit Unkenntnis von Daten Entscheidungen zu treffen.