Ex-Nationalspieler stirbt an der Front
n-tv
Einst Fußball-Profi, dann Häftling und schließlich Soldat für die russischen Streitkräfte: Nun ist der siebenmalige Nationalspieler Alexej Bugajew im Angriffskrieg gegen die Ukraine gefallen. Bei der EM 2004 spielte er gegen die ganz Großen.
Der ehemalige russische Fußball-Nationalspieler Alexej Bugajew ist in Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine gefallen. "Leider ist die Meldung vom Tod Alexejs wahr", sagte Iwan Bugajew, der Vater des 43-Jährigen, im Gespräch mit dem Internetportal "Sports.ru" und bestätigte damit die Todesnachricht. Laut Bugajews Anwalt Anton Smirnov ist es derzeit nicht möglich, seine Leiche zu bergen. Der siebenmalige Nationalspieler wurde im Gefängnis von den russischen Streitkräften angeworben.
Bugajew spielte als Verteidiger von 2001 bis 2010 in Russland professionell Fußball, unter anderem für Lokomotive Moskau und den FK Krasnodar. Er absolvierte mehr als 100 Spiele in der ersten russischen Liga. Für die russische Sbornaja kam er 2004 zu zwei Einsätzen bei der Europameisterschaft in Portugal. Er stand bei der 0:2-Niederlage gegen den Gastgeber mit Superstar Cristiano Ronaldo in der Startelf der Russen. Genauso durfte er auch im anschließenden Gruppenspiel (1:2) gegen den späteren Überraschungs-Europameister Griechenland von Beginn an ran. Russland schied in der Vorrunde als Gruppenletzter aus. Insgesamt spielte Bugajew siebenmal für die Nationalmannschaft.
Doch er geriet auf die schiefe Bahn. 2023 wurde er wegen versuchten Drogenhandels festgenommen und im September 2024 deswegen zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Dort wurde er von den Streitkräften als Soldat angeworben. Russland nutzt viele Strafgefangene, um seinen Krieg gegen die Ukraine führen zu können. Sie sind häufig kaum vorbereitet und schlecht ausgerüstet.