Ex-Allgaier-Chef Hundt appelliert an Autohersteller
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Der Autozulieferer Allgaier ist seit 2023 insolvent. Zuletzt gab es Gespräche mit einem möglichen Investor. Doch diese sind gescheitert. Nun schaltet sich der frühere Eigentümer ein.
Uhingen (dpa/lsw) - Im Überlebenskampf des insolventen Zulieferers Allgaier appelliert der frühere Eigentümer Dieter Hundt an die deutschen Autohersteller. "Ich kann nichts fordern, sondern nur an den partnerschaftlichen Willen und einen gewissen Goodwill gegenüber dem neuen Investor appellieren, um dieses Unternehmen und die Arbeitsplätze in der Region zu erhalten", sagte Hundt der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten".
Niemand erwarte, dass Allgaier etwas geschenkt bekomme. Es gehe jedoch darum, ob das Unternehmen auch über 2025 hinaus an Vergabeverfahren für neue Aufträge beteiligt werde. "Die mehr als 40 Jahre, in denen das Unternehmen immer ein zuverlässiger und geschätzter Partner war, sollten doch entscheidender sein als die kurze, leidvolle Zeit unter Westron." Die Familie des früheren Arbeitgeberpräsidenten war lange Hauptanteilseigner. 2022 verkaufte sie Allgaier mehrheitlich an die chinesische Westron Group.
Viel Zeit, sein Lebenswerk zu retten, sieht Hundt jedoch nicht mehr: "Wenn die Beschäftigten nicht bald eine längerfristige Perspektive bekommen, werden wir viele von ihnen verlieren. In den nächsten vier bis sechs Wochen sollte eine Lösung da sein", sagte er. Er leide sehr unter der Insolvenz. Westron warf er vor, die Insolvenz durch das Auftreten in Preisverhandlungen mit verursacht zu haben: "Das Vorgehen nach dem Motto „Ihr bezahlt einen höheren Preis, sonst könnt Ihr zum nächsten Ersten die Werkzeuge abholen“ war meines Erachtens einer der entscheidenden Fehler, die zur Insolvenz geführt haben."