Ermittlungen wegen eines antisemitischen Chats
n-tv
Passau (dpa/lby) - Wegen des Verdachts von antisemitischen, volksverhetzenden und queerfeindlichen Äußerungen in einem Gruppenchat unter anderem von Studierenden der Universität Passau ermittelt die Kriminalpolizei Passau gegen eine noch unbekannte Person. Es gebe derzeit keinen Hinweis, dass es sich dabei um einen derzeitigen oder ehemaligen Studierenden der Uni handele, die Ermittlungen der Kripo Passau seien aber nicht abgeschlossen, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstag. "Wir sind in Kontakt mit der Universität."
Die unbekannte Person soll die Äußerungen am 20. Februar in den Chat gepostet haben. Ein anderes Chat-Mitglied habe daraufhin am 21. Februar Anzeige erstattet.
Die "Passauer Neue Presse" (PNP) hatte über den Vorfall sowie Kritik von Hochschulgruppen an der Uni-Leitung berichtet. Die Gruppen monierten, dass der konkrete Fall in einer Stellungnahme der Universitätsleitung nicht erwähnt wurde.
Die Leitung der Hochschule hatte am 28. Februar eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie jede Form von Antisemitismus und Diskriminierung verurteilt. Entsprechende Handlungen und Äußerungen dürften das freie Studieren, Forschen und Diskutieren an keiner deutschen Hochschule beeinträchtigen. Die Universität arbeite zur Ahndung von Straftaten eng mit den zuständigen Behörden zusammen, hieß es weiter. Dass es konkrete Ermittlungen wegen der Chat-Gruppe gab, erwähnte die Hochschulleitung aber nicht.