
Russische Botschaft kritisiert Ausladung zu Kriegsgedenken
n-tv
Dürfen russische Vertreter an Veranstaltungen zum Kriegsgedenken teilnehmen? Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten will das nicht und notfalls ihr Hausrecht durchsetzen.
Berlin (dpa/bb) - Die russische Botschaft in Deutschland pocht auf die Teilnahme an Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren und wendet sich gegen eine Empfehlung des Auswärtigen Amts. "Der 80. Jahrestag des Sieges über den Nazismus ist ein heiliger Tag für alle Völker der ehemaligen Sowjetunion", heißt es in einer Erklärung der Botschaft auf Anfrage.
Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten – zu der die Gedenkstätten Sachsenhausen und Ravensbrück gehören – will Vertreter der russischen Botschaft bei Gedenkveranstaltungen dagegen nicht akzeptieren: "Wir haben die russische Botschaft seit dem Überfall auf die Ukraine von allen Jahrestagen ausgeladen", sagte der Direktor der Stiftung, Axel Drecoll, der "Bild"-Zeitung, "wenn der Botschafter trotzdem kommt, werden wir unser Hausrecht durchsetzen – in enger Abstimmung mit Sicherheitskräften."
Das Auswärtige Amt hatte bereits zuvor in einer Handreichung davon abgeraten, die Teilnahme von russischen und belarussischen Vertretern bei Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkriegs zuzulassen. Damit will das Ministerium verhindern, dass Russland diese Veranstaltungen "instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen" könnte.