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Er wird bedroht, weil er Höcke vor Gericht brachte
n-tv
Sebastian Striegel, Abgeordneter der Grünen in Sachsen-Anhalt, hat mit einer Strafanzeige den Prozess gegen Björn Höcke in Gang gebracht. Seit Monaten drohen ihm Anhänger des Rechtsextremisten mit Gewalt. Hier erzählt er, was er erlebt – und der Staat tun könnte, Leute vor Hasskriminalität zu schützen.
ntv.de: Herr Striegel, das Urteil gegen Björn Höcke wegen Verwendung einer Nazi-Parole geht auf eine Strafanzeige von Ihnen zurück. Wie bewerten Sie den Ausgang des Verfahrens?
Sebastian Striegel: Der von Höcke auf einer Wahlversammlung der AfD öffentlich gerufene Satz "Alles für Deutschland" war Wahlspruch der Sturmabteilung (SA) der NSDAP, einer Terrororganisation, die ihre Gegner zusammengeprügelt oder totgeschlagen hat. Der Spruch ist Erkennungszeichen der Neonazi-Szene. Dass das Landgericht Halle es als erwiesen angesehen hat, dass Höcke diese SA-Parole vorsätzlich verwendet und ihn mit 13.000 Euro Geldstrafe verurteilt hat, erfüllt mich mit Genugtuung.
Nach Bekanntwerden Ihrer Strafanzeige hat der Mob auch über Sie gerichtet. "Dem müsste man mal anständig auf die Schnauze geben", hieß es etwa in Mails an Sie. Gab es viele Beleidigungen nach dem Urteil gegen den Thüringer AfD-Chef?