Ein Land übt mentale Kriegsverweigerung
n-tv
Während die Ukraine um ihre Existenz kämpft, fliehen die Deutschen in Ersatzdebatten über Völkerrecht, Anstand und Schweinswale.
Wenn Hähne kämpfen, kann das fürchterlich ausgehen: Vom Rackelhahn existieren Videos, in denen er seinem Gegner im Blutrausch den Kopf abreißt und danach die Leiche schändet. Manchmal verhalten sich Hähne mitten im Kampf aber auch irrational: Sie picken eingebildete Körner vom Boden auf, als wäre ein Gefecht der beste Zeitpunkt für eine Brotzeit. Es ist eine Übersprungshandlung, eine Flucht aus dem Überfordertsein. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Wir Deutschen kennen solche Fluchten. In diesen Tagen haben wir ein ganzes Bouquet an Fluchtstrategien zusammengebunden: Wir reden über alles, um nur nicht drüben zum Kriegsgrauen zu blicken.
So stülpen wir Putins Barbarei pseudoformale Kriterien über: Werden wir "Kriegspartei", wenn die Bundesregierung "Gepard"-Panzer, "Marder"-Panzer, "Leopard"-Panzer liefert? Das ist die Kernfrage des berüchtigten "offenen Briefs" von Alice Schwarzer und anderen Prominenten. Auch der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages mischte sich im Auftrag einer Linken-Politikerin ein: Die Ausbildung von Soldaten sei entscheidend, schrieb er.