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Dom stellt Kunstwerk einer Schmäh-Darstellung gegenüber
n-tv
Wie umgehen mit historischen und problematischen Darstellungen von Judentum? Im Erfurter Dom wird diese Frage mit Kunst beantwortet.
Erfurt (dpa/th) - Mit einem neuen Kunstwerk hat das Bistum Erfurt im Dom auf historische antijüdische Schmäh-Darstellungen im und am Gotteshaus reagiert. "Wie sollen wir umgehen mit antijüdischen Darstellungen in und an Kirchen?", fragte Bischof Ulrich Neymeyr am Donnerstag laut Grußwort bei der offiziellen Präsentation der Holzstele im Dom. Naheliegend sei der Gedanke, diese Darstellungen zu entfernen oder zu verhüllen. Aber nicht nur der Denkmalschutz habe dagegen Einwände. Und auch an den Werken angebrachte Erklärtafeln kämen allein häufig nicht über ein Schuldbekenntnis hinaus.
Der Bildhauer Heiko Börner schuf die Skulptur ""Ekklesia und Synagoge". Sie ist bereits 25 Jahre alt, in diesem Jahr erwarb das Domkapitel die Stele. Das Kunstwerk sei ein Sinnbild für die enge Zusammengehörigkeit von Juden und Christentum und greife die spannungsreiche Geschichte der beiden Religionen auf, hieß es seitens des Bistums.
Zu den antijüdischen Darstellung im Dom gehört ein auf einem Schwein reitende Figur an der Seitenwange der Chorgestühls - sie soll einen Juden abbilden. Ein ebenfalls abgebildeter Reiter sticht dieser Figur mit einer Lanze in den Hals.