
Diakonie spendet Mehreinnahmen aus Kirchensteuer
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz will innerhalb der nächsten zwei Jahre rund zwei Millionen Euro Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer an soziale Einrichtungen weitergeben. "Zahlreiche Hilfsstrukturen wie das Netzwerk der Tafeln sind in unserer Region prekär finanziert, in hohem Maß von Spenden und ehrenamtlichem Engagement abhängig", teilte die Direktorin der Diakonie, Ursula Schoen, am Donnerstag mit. "Nun können wir dabei helfen, diese Strukturen wenigstens finanziell zu stützen."
Die Mittel sollen über lokale soziale Projekte oder Initiativen den Menschen zugutekommen, die von der Energiepreiskrise besonders betroffen sind. Die Weitergabe der Mehreinnahmen, die der katholischen und evangelischen Kirche über die Energiepreispauschale zugeflossen sind, hatten beide Kirchen bereits im Sommer den Bistümern und Landeskirchen empfohlen.
Mit der Energiepreispauschale bekam im September fast jeder, der in Deutschland arbeitet, einmalig 300 Euro, um die hohen Preise für den Arbeitsweg abzufedern. Das Geld wurde mit dem Gehalt ausgezahlt, dementsprechend zahlte man darauf auch Steuern. Da die Kirchensteuer als Zuschlag zur Einkommensteuer erhoben wird, führte dies automatisch dazu, dass auf die Energiepreispauschale bei Kirchenmitgliedern auch Kirchensteuer anfiel.
Soziale Träger mit niedrigschwelligem Angebot in der Region Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz - Stadtteilzentren, Wärmestuben, Sozialberatungen - können der Diakonie zufolge ab dem ersten Quartal 2023 Anträge in Höhe von 2000 bis 10.000 Euro stellen.