
"Deutschland sollte sich an Abkommen von 1938 erinnern"
n-tv
Vertrauen Sie Putin nicht, fürchten Sie sich vor ihm und haben Sie keine Angst, ihn zu überraschen: Im Gespräch mit ntv warnt der Ex-Präsident der Ukraine, Poroschenko, eindringlich vor dem russischen Staatschef. Zugleich fordert er von Deutschland, die Initiative zu übernehmen. Der Konflikt betreffe die Zukunft Europas.
ntv: Herr Präsident, wir haben jetzt sieben Jahre Krieg in der Ukraine und seit November haben wir eine neue gefährliche Zuspitzung an der russisch-ukrainischen Grenze. Sie kennen den russischen Präsidenten Wladimir Putin schon sehr lange. Ist eine Lösung mit ihm überhaupt möglich?
Petro Poroschenko: Genaugenommen sind es ja nicht nur sieben Jahre, sondern wenn man den 20. Februar 2014 als Stichtag nimmt, sogar schon acht Jahre. Das ist auch kein eingefrorener Konflikt, wie es oft heißt. Das ist ein heißer Krieg, die ganze Zeit lang. Woche für Woche sterben ukrainische Soldaten und unschuldige Zivilisten. Und die ganze Zeit lang haben wir Putin, denselben Putin. Er betrachtet sich inzwischen nicht mehr nur als Staatsoberhaupt Russlands sondern sieht sich selbst als etwas zwischen einem absoluten Herrscher und Gott.
Was will er erreichen?