
Das kleine Radsportwunder des Chris Froome
n-tv
Chris Froome war einmal der gnadenlose Herrscher der Tour de France. Doch diese Zeiten sind längst vorbei, ein Horrorsturz im Jahr 2019 hat ihn nah an das Karriereende getrieben. Doch Froome wollte so nicht aufhören, kämpfte gegen Mitleid und sich selbst - und setzt nun ein bemerkenswertes Zeichen.
Ein Mann für die Kameras ist Chris Froome schon lange nicht mehr. Der 37-Jährige, der den Radsport zwischen den Jahren 2011 und 2017 dominiert hat, mit vier Erfolgen bei der Tour de France, zwei Siegen bei der Vuelta sowie einem Triumph beim Giro d'Italia, ist ein Mitfahrer im Feld geworden. Immer noch gut an seinem Fahrstil zu erkennen, der so sonderbar ist, aber einst so gnadenlos war. Dominante Vergangenheit, die Gegenwart sieht anders aus. Grau. Die Hauptrollen im Radsport sind längst neu vergeben, bei der Tour de France 2022 besetzen sie Fahrer wie Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard, Primoz Roglic, Lennard Kämna oder aber Simon Geschke.
Sie erzählen die großen Geschichten. Von eingebrochenen Helden (Pogacar). Von neuen Helden (Vingegaard). Von gestürzten Helden (Roglic). Von Helden ohne Krone (Kämna). Und von furios kämpfenden und leidenden Helden (Geschke). Einen Platz in dieser Liste findet Froome nicht (mehr). Bis zu jenem Tag, der das Feld nach Alpe d'Huez hinaufführte. Diese 21 magischen Kehren, in denen sich die Tour so oft entschieden hat. Kein Weg im Radsport ist mystischer als jener von Le Bourg d'Oisans ins Skigebiet. Der Anstieg ist nicht der steilste, nicht der höchste und auch nicht der längste, den das Programm der Rundfahrt umfasst. Aber der legendärste.
Alpe d'Huez ist für die Fahrer Party, Rausch und Kater in einem. Unvergessen sind die Bilder von Marco Pantani, der diesen Berg einst hinaufflog. 1995 donnerte er in 36:50 Minuten über die 13,8 Kilometer hinweg. Niemand war je schneller. Auch nicht Lance Armstrong. Der unersättliche Amerikaner. Sein spektakulärster Moment: der große Bluff von 2001. Bis zur Einfahrt in den Berg gab er vor, einen schlechten Tag zu haben. Ein Schauspiel mit gnadenloser Pointe. Am Fuß des Anstiegs ließ er seinen Helfer José Luis Rubiera ein hohes Tempo fahren, drehte sich noch einmal zu seinem Kontrahenten Jan Ullrich um - und fuhr davon. "The Look" ist Legende.

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