Chinesische Investoren an deutschen VW-Werken interessiert
n-tv
Die Schließungspläne bei Volkswagen sind zwar vorerst vom Tisch, aber ein Abnehmer für überzählige Werke bringt sich offenbar in Stellung. Chinesische Autobauer haben wohl Interesse an der Übernahme von Produktionsstandorten. Besonders ein Motiv treibt sie in die EU.
Chinesische Investoren sind nach Einschätzung eines Insiders an womöglich überzähligen Volkswagen-Werken in Deutschland interessiert. Die Übernahme einer Produktionsstätte erlaube es China, seinen Einfluss in einem Land auszubauen, in dem einige der ältesten und prestigeträchtigsten Automarken beheimatet sind, sagte eine mit der Denkweise der chinesischen Regierung vertraute Person. VW hat Überkapazitäten am Heimatstandort: Die Zukunft der Werke in Osnabrück und Dresden bleibt ungewiss, auch wenn die IG Metall Schließungspläne zunächst abwehren konnte. Welche chinesischen Autobauer an einem Einstieg interessiert sind, sagte der Insider nicht.
Die Regierung in Peking wartet demnach das Ergebnis der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar ab. Denn ein solcher Schritt sei nur dann möglich, wenn Politiker und Gewerkschafter in Deutschland ihn befürworteten. Das Thema ist sensibel, wächst doch gerade von der chinesischen Konkurrenz der Druck auf die deutschen Autobauer. Diese haben die Erfolge der vergangenen Jahrzehnte allerdings guten Geschäften am rasant wachsenden chinesischen Automarkt zu verdanken.
VW wollte "solche Spekulationen" nicht kommentieren. Der Autobauer setze sich für eine Weiternutzung des Standorts Osnabrück ein nach dem Auslauf des einzigen dort produzierten Fahrzeugs 2027. "Ziel muss eine tragfähige Lösung sein, die die Interessen von Unternehmen und Beschäftigten berücksichtigt", ergänzte ein VW-Sprecher. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der im VW-Aufsichtsrat sitzt, wollte sich nicht äußern.
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