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Bundesanwaltschaft lange von Nazis geprägt
n-tv
In den Jahren 1950 bis 1974 arbeiteten etliche ehemalige NSDAP-Mitglieder in der Bundesanwaltschaft. Die zum Teil erschütternden Fälle bringt eine große Aufarbeitungsstudie ans Licht. Der letzte belastete Bundesanwalt schied erst in den 90ern aus dem Dienst aus.
Die Bundesanwaltschaft war bis in die 1970er Jahre hinein personell von ehemaligen NSDAP-Mitgliedern und Juristen aus dem NS-Justizapparat geprägt. Die formale Belastung sei "erdrückend" gewesen, schreiben die Autoren einer großen Aufarbeitungsstudie im Auftrag des Generalbundesanwalts, die im Laufe des Tages als Sachbuch erscheint. Sie seien in den Gründungsjahren der Karlsruher Behörde aber auch auf sehr unterschiedliche Einzelschicksale gestoßen.
Für die Untersuchung, die die Jahre 1950 bis 1974 beleuchtet, hat die Bundesanwaltschaft erstmals Einsicht in teils als vertraulich oder geheim eingestufte Personal-, General- und Verfahrensakten gewährt. Generalbundesanwalt Peter Frank will den Abschlussbericht am Donnerstag gemeinsam mit der geschäftsführenden Justizministerin Christine Lambrecht der Öffentlichkeit präsentieren.