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Bund Naturschutz klagt nicht gegen Südostlink bei Wunsiedel
n-tv
Vielerorts ist der Südostlink ein Zankapfel. Auch im oberfränkischen Wunsiedel soll die Stromtrasse vorbei kommen. Warum der Bund Naturschutz dennoch nicht klagt, ist neu.
München (dpa/lby) - Der Bund Naturschutz in Bayern (BN) will nicht mehr juristisch gegen den Bau der Stromtrasse Südostlink bei Wunsiedel vorgehen. Zwar kritisiere man weiterhin das Konzept der großen Stromtrassen, jedoch sehe der Verband "in einzelnen Abschnitten keine Möglichkeiten, Trassen zu verhindern", teilte der BN in München mit.
"Um dies in aller Deutlichkeit klarzustellen: Es handelt sich nicht um eine grundlegend neue Position, sondern um eine Anpassung unserer acht Jahre alten Position. Das Einzige, was wir entschieden haben, ist im Landkreis Wunsiedel nicht gegen den Südostlink zu klagen, da es auch unter anderem aufgrund der Beschleunigungsgesetzgebung keine Aussicht auf Erfolg gab", sagte BN-Landeschef Richard Mergner.
Mergner widersprach zugleich dem "Eindruck", dass der BN die aktuellen Trassenpläne überall in Bayern akzeptiere. "Dem ist keineswegs so. Wir behalten uns auch weiterhin vor, gegen einzelne Trassen zu klagen, die unserer Meinung nach vermeidbar sind oder so massiv wertvollste Naturgebiete betreffen." Von daher dürfe aus seiner Sicht nicht von einer 180 Grad Wende die Rede sein. "Unsere alte Position ist lediglich neuen Gegebenheiten und Entwicklungen angepasst worden."