Bischof: Gemeinden und Freiwillige leisten großartige Hilfe
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Angesichts der vielen aus der Ukraine geflüchteten Menschen in Berlin hat sich der evangelische Bischof Christian Stäblein dankbar für die Hilfsbereitschaft der Gemeinden, Ehrenamtlichen und aller anderen Menschen gezeigt. Er sei "absolut beeindruckt von der großartigen Hilfe", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) am Donnerstag in Berlin. Stäblein besuchte in mehreren Gemeinden kirchliche Unterkünfte für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Situation bleibe extrem bedrückend - im Gespräch mit den geflüchteten Menschen werde das Ausmaß ihres Kummers und ihrer Angst deutlich, sagte er. Man müsse weiterhin das Möglichste tun, "um ihnen zu helfen und auch eine Perspektive zu geben".
In Berlin sind seit Kriegsbeginn vor zwei Wochen Zehntausende Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Nach Angaben einer EKBO-Sprecherin gab es mit Stand Donnerstag in Berlin 1500 von der evangelischen Kirche gestellte Übernachtungsmöglichkeiten, eine aktuelle Zahl für Brandenburg nannte sie zunächst nicht. Die Kapazitäten veränderten sich sehr dynamisch, betonte sie.
Beispielsweise die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche der evangelischen Kirchengemeinde Alt-Wittenau, die sich in unmittelbarer Nähe zum Berliner Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete befindet, ist demnach derzeit Tag und Nacht für Geflüchtete geöffnet. Mit etwa 130 Schlafplätzen ist sie eine erste Anlaufstelle, bis die Menschen weitervermittelt werden. Doch beispielsweise auch in der Gemeinde Alt-Lübars fanden Menschen aus der Ukraine zuletzt Zuflucht. Zu ihnen gehört die 26-jährige Sofia mit ihren beiden jüngeren Geschwistern und ihrer Mutter. "Wir fühlen uns hier sicher", sagte sie.
Bischof Stäblein betonte auch, wie wichtig es sei, auf das seelische Wohl der vielen Helferinnen und Helfer zu achten - der tägliche Kontakt mit Geflüchteten und die Anteilnahme an ihrem Schicksal gingen schließlich an niemandem spurlos vorbei. "Wir müssen uns auch um die Ehrenamtlichen sorgen. Die brauchen auch Seelsorge und Hilfe für ihre Seele, für all das, was sie da hören, was sie auch an Kraft da hinein geben", so Stäblein. Das Miteinander zwischen ihnen und den geflüchteten Menschen sei aber nach seinem Eindruck für beide Seiten sehr gewinnbringend: "Das ist genau der Austausch, den es jetzt braucht."