
Besuche bei Demenzkranken: "StattHaus" sucht Helfer
n-tv
Offenbach/Frankfurt (dpa/lhe) - Um Demenzkranke in ihrem Alltag zu begleiten und Angehörige zu entlasten, sucht das "StattHaus" in Offenbach Unterstützer für einen neu eingerichteten Besuchsdienst. "Viele Menschen mit Demenz fühlen sich einsam zuhause oder die Angehörigen kommen mit der Rund-um-die-Uhr-Begleitung an Grenzen", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung vom "StattHaus" - einem Betreuungs- sowie Beratungszentrum für Demenzkranke - und der Frankfurter Hans und Ilse Breuer-Stiftung. "Mit den Besuchen sollen Betroffene in ihrem Zuhause Abwechslung im Alltag erhalten."
Einsatzgebiet sei vor allem Offenbach, aber je nach Nachfrage der Erkrankten und ihrer Angehörigen womöglich auch Frankfurt und andere umliegende Kommunen. Und wer kann mitmachen? "Voraussetzungen sind eine grundsätzliche Offenheit gegenüber Menschen mit Demenz, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, sich auf die Betroffenen und ihr Tempo einzulassen", hieß es.
Interessierte werden laut den Angaben vor ihrem ersten Einsatz fachlich qualifiziert und entsprechend vorbereitet. Für ihre Besuche erhalten sie zudem eine Aufwandsentschädigung. Zudem geht es ausschließlich um eine soziale Betreuung - also beispielsweise um Gespräche, Spiele oder gemeinsame Ausflüge - und nicht um Pflegeaufgaben. Wer Interesse hat, kann auch zunächst das "StattHaus" besuchen und die dortigen Gruppenbetreuungen kennenlernen.
Nach jüngsten epidemiologischen Schätzungen leben bundesweit rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) in Berlin erklärte. Durchschnittlich treten demnach ungefähr 900 Neuerkrankungen pro Tag auf. Aufgrund der demografischen Veränderungen nehme die Zahl der Fälle kontinuierlich zu, betonte die DAlzG. Demnach ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Ursache für eine Demenz, es gibt aber auch noch zahlreiche weitere Gründe.