Auf die Füße getreten: "Trauerschwindler" muss in Haft
n-tv
Der Mann hält die Justiz mit seinen Betrügereien seit über einem Jahrzehnt auf Trab. Er hat hohen emotionalen und finanziellen Schaden angerichtet. Seine "Karriere" scheint vorerst beendet.
Rostock (dpa/mv) - Der als Trauerschwindler bekanntgewordene Mann mit dem akkuraten Haarschnitt kann nach dem Prozess schon lächeln. Und das, obwohl die Strafkammer den 50-Jährigen zuvor in zweiter Instanz zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilte. Die Justiz hätte dem Angeklagten eigentlich schon früher auf die Füße treten müssen, sagte der Richter des Rostocker Landgerichtes. "Wir machen das heute sehr deutlich." Die Strafe berücksichtigte 19 Betrugsfälle und zwei vorherige Verurteilungen, was im Rückblick auf die im Bundeszentralregister gelisteten Vorstrafen nur die Spitze des Eisberges ist.
Im vorliegenden Fall ging es um gewerbsmäßigen Betrug zulasten dreier Frauen im Zeitraum zwischen 2016 und 2018. Die Vorgänge sind aus der ARD-Dokumentation "Der Trauerschwindler" bekannt. Bei den Frauen lieh sich der Mann unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hohe Geldbeträge, die er aber nicht oder nur zu einem geringen Teil zurückzahlte. Dabei unterhielt der einschlägig vorbestrafte Mann sexuelle Beziehungen zu den Frauen und nutzte in zwei Fällen deren emotionale Lage nach Trauerfällen aus, wobei er ein Interesse an einer längerfristigen Beziehung vortäuschte. Das Amtsgericht verurteilte ihn dafür am 16. Mai 2023 zu einer Haftstrafe. Das Landgericht musste den Prozess im Berufungsverfahren neu aufrollen.
In das jetzt verhängte Strafmaß wurde auch das jüngste Urteil vom 4. September dieses Jahres des Amtsgerichtes Rostock einbezogen. Das erging, weil der 50-Jährige unter anderem ein älteres Ehepaar um hohe Geldbeträge betrog, Handwerkerleistungen nicht oder mit deutlicher Verspätung zahlte und gegen Darlehensabsprachen verstieß. Diese Straftaten gestand der Angeklagte damals, ebenso wie jetzt die Betrugsvorwürfe zum Nachteil der drei Frauen. Das Gericht hatte dem Angeklagten im Falle eines Geständnisses eine Ober- beziehungsweise Untergrenze für eine Haftstrafe in Aussicht gestellt. Darauf hatte sich der 50-Jährige eingelassen. Der den Geschädigten bis heute in Summe verbliebene Betrugsschaden beläuft sich auf rund 260.000 Euro.
Laut Angaben aus Kiew sind in der russischen Region Kursk Tausende Soldaten aus Nordkorea gefallen oder verwundet worden. Die ukrainischen Spezialeinheiten veröffentlichen Einträge aus einem angeblichen Tagebuch eines Kämpfers. Dieser soll als Strafe in den Krieg geschickt worden sein - als Teil einer Eliteeinheit.