Assanges Vater und Bruder kämpfen in Berlin um Hilfe
n-tv
Die britische Regierung hat grünes Licht für die Auslieferung von Julian Assange an die USA gegeben und damit ein Szenario ermöglicht, das der Wikileaks-Gründer besonders fürchtet. Familienangehörige reisen nach Berlin und werfen der Scholz-Regierung Komplizenschaft vor.
Bei einem Besuch in Berlin haben der Vater und der Bruder des in Großbritannien inhaftierten Wikileaks-Gründers Julian Assange an die Bundesregierung appelliert, US-Präsident Joe Biden zum Fallenlassen der Vorwürfe gegen den Australier aufzufordern. Dies sagte Assanges Bruder Gabriel Shipton vor Journalisten in Berlin.
"Ich war immer der Meinung, dass Duldung, Nichtstun, Komplizenschaft bedeutet", sagte Assanges Vater John Shipton bei der Pressekonferenz mit der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen. "Im Fall von Julian Assange unsichtbar zu sein, ist Mittäterschaft." Vater und Bruder riefen Deutschland dazu auf, seinen Einfluss in der NATO und beim bevorstehenden G7-Treffen in Bayern zu nutzen, um Assanges Anliegen voranzutreiben. Dem 50-Jährigen droht bei einer Auslieferung an die USA jahrzehntelange Haft.
In einer gemeinsamen Erklärung forderten Dagdelen und ihre Kollegen Ulrich Lechte von der FDP, Max Lucks von den Grünen und Frank Schwabe von der SPD, die Auslieferung von Assange an die USA müsse verhindert werden. "Journalisten sollten für ihre Arbeit nicht verfolgt und bestraft werden."