
Arbeitsmarkt bleibt 2023 trotz Rezessionssorgen wohl stabil
n-tv
Allen Unkenrufen zum Trotz sieht es auf dem Arbeitsmarkt Nordrhein-Westfalens relativ gut aus. Das liegt auch daran, dass viele Firmen ihre Fachkräfte auch bei Auftragsflauten oder Kostenproblemen halten wollen. Wie geht es im kommenden Jahr weiter?
Düsseldorf (dpa/lnw) - Trotz der drohenden Rezession gehen Nordrhein-Westfalens Arbeitsagenturen nicht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr stark steigen wird. Man rechne "mit einem weitestgehend stabilen Arbeitsmarkt und einer stabilen Beschäftigung", sagte der Regionalchef der Bundesagentur für Arbeit, Torsten Withake, am Montag. "Allerdings wird die Fachkräftesicherung zunehmend zur Herausforderung für Unternehmen." So werden die Folgen der demografischen Entwicklung spürbarer, und auch die Digitalisierung spielt eine Rolle, da die Ansprüche an die Qualifikation von Fachkräften steigen.
Im bisherigen Jahresschnitt waren in NRW den Angaben zufolge 668.000 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 56.500 weniger als 2021. Im November lag die Arbeitslosenquote bei 6,9 Prozent.
Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes in NRW, Anja Weber, bezeichnete den Mangel an Fachkräften als "Achillesferse" des Arbeitsmarktes. "Neben besseren Bedingungen zur Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland müssen wir dringend unsere inländischen Potenziale heben", sagte sie und wies auf das Problem hin, dass jeder fünfte junge Mensch in NRW keinen Berufsabschluss habe und dem Arbeitsmarkt daher nicht als Fachkraft zur Verfügung stehe. "Wir brauchen endlich eine umlagefinanzierte Ausbildungsgarantie, damit jeder Jugendliche, der einen Ausbildungsplatz sucht, auch einen bekommt."