
Arabische Welt verwundert über Empörung an Messi-Gewand
n-tv
Es sind die Bilder, die von der Siegerehrung der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar bleiben: Lionel Messi trägt ein traditionelles Gewand. Für diesen vermeintlichen Coup des Emirs hagelt es Kritik. Die aber kann die arabische Welt nicht nachvollziehen.
In der arabischen Welt haben Nutzer in den sozialen Netzwerken mit Verwunderung auf die Kritik an Lionel Messis Tragen eines traditionellen Bischts bei der WM-Siegerehrung reagiert. "Als Mexiko im Jahr 1970 die Weltmeisterschaft ausgerichtet hat, ließen sie den Titelverteidiger Pelé einen mexikanischen Hut tragen", schrieb ein Fan auf Twitter. Damals hätten die Medien das als "Verwirklichung der Fußballbotschaft" bezeichnet. Ein anderer Nutzer kommentierte: "Wenn Araber ihrem Gast einen Bischt schenken, ehrt ihn das und ist ein Zeichen der Dankbarkeit, und das Ganze ist nicht wirklich anders als Pelé, der 1970 einen mexikanischen Hut trug."
Allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen den Szenen: Die traditionelle Kopfbedeckung hatten Pelé seinerzeit jubelnde Fans spontan gereicht. Diesmal war es Katars Staatsoberhaupt Emir Tamim bin Hamad Al Thani, der Messi das transparente Edelgewand namens Bischt zur Siegerehrung umgelegt hatte. Der 35-Jährige hatte sichtlich irritiert gewirkt, dann aber mit dem ihm unbekannten Umhang mit den goldenen Applikationen tapfer in die TV-Kameras gelächelt und das Gewand auch beim Jubeln mit dem Pokal nicht abgelegt.
Für viele Beobachter, vor allem im Westen, war diese Aktion nicht mehr als ein kühl kalkulierter PR-Coup. Weil Messis Fotos von der Siegerehrung hängen bleiben werden von dieser WM der Inszenierungen. Die Jubelbilder der Argentinier nach ihrem Sieg gehören damit nicht mehr nur den neuen Weltmeistern - sondern auch dem Gastgeberland.

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