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Abwärtstrend im Wohnungsbau setzt sich fort
n-tv
Gestiegene Zinsen und Baukosten sorgen für weniger Wohnungsbau in Thüringen - trotz eines hohen Bedarfs an neuen Wohnungen vor allem in den größeren Städten.
Erfurt (dpa/th) - Die Zahl der geplanten Wohnungsbauprojekte in Thüringen ist weiter gesunken. Von Januar bis Ende März seien im Freistaat insgesamt 388 Neubauwohnungen und 253 Wohnungsmodernisierungen oder Umbauten genehmigt worden, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Erfurt mit. Das sei fast ein Viertel (22,8 Prozent) weniger als im ersten Quartal 2023. Die Wohnungswirtschaft, aber auch das Handwerk rechnen damit, dass die rückläufige Tendenz im Wohnungsbau in diesem Jahr anhält - trotz eines hohen Bedarfs vor allem in den größeren Städten.
Besonders groß ist die Zurückhaltung von privaten Häuslebauern. Für Ein- und Zweifamilienhäuser gab es nur 158 Bauanträge, etwa halt so viele wie in den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres. Im Geschossbau seien Genehmigungen für 230 Wohnungen erteilt worden, darunter 52 in Wohnheimen. In diesem Segment betrug der Rückgang rund ein Drittel.
Laut Landesamt sind rein rechnerisch die Kosten für den Bau von Einfamilienhäusern mit 2052 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um fast acht Prozent gesunken, in Mehrfamilienhäusern mit im Schnitt 2366 Euro pro Quadratmeter jedoch um rund 13 Prozent gestiegen.