Ärger um ARD-Bericht: Deutscher Radprofi will reden
n-tv
ARD-Dopingreporter Hajo Seppelt fühlt sich "an düstere Zeiten" der Tour de France erinnert, nachdem der deutsche Radprofi Phil Bauhaus ein Interview verweigert. Dessen Team Bahrain-Victorious stand wiederholt im Fokus von Ermittlungen. Nach einem kritischen Bericht soll nun eine Aussprache folgen.
Der deutsche Radprofi Phil Bauhaus hat nach seinem Interview-Boykott gegenüber der ARD ein klärendes Gespräch mit dem Journalisten Hajo Seppelt vereinbart. "Wir haben selbe Interessen - einen sauberen Sport", schrieb Sprinter Bauhaus in einem Dialog mit Seppelt bei Twitter. Nach seinem zweiten Platz auf der dritten Etappe der Tour de France hatte Bauhaus sich geweigert, ARD-Journalisten Interviews zu geben. Der Teamsprecher verwies auf einen Beitrag des Senders, bei dem es um angebliche Doping-Verbindungen der Mannschaft Bahrain-Victorious ging und für den auch Bauhaus Fragen gestellt worden waren.
Die ARD-Dopingredaktion hatte zum Tour-Start eine Bestandsaufnahme über den Radsport veröffentlicht und unter anderen das Bauhaus-Team Bahrain Victorious kritisch beleuchtet. "Ich erinnere mich gut an düstere Zeiten der Tour, als gut bezahlte Radprofis ähnlich reagierten, wenn Journalisten einfach nur ihren Job machten", schrieb Seppelt auf Twitter. Bauhaus antwortete darauf: "Weil andere Sportler in Vergangenheit ähnlich reagiert haben und es dann so zu deuten, dass ich aus Gründen von Doping genau so reagiere, finde ich auch nicht ok. Ich lege für niemanden die Hand ins Feuer, ich kann nur für mich persönlich sprechen."
Auf Initiative des Sprinters soll es nun zu einem Dialog kommen. "Ich finde den Bericht zum Zeitpunkt des Tour-Starts unglücklich", schrieb der 28-Jährige und erklärte seine Sicht der Dinge: "Als deutscher Radfahrer steht man drei Wochen im Jahr im Fokus. Ich finde, dass schnell der Eindruck entstehen kann, dass alle bei Bahrain inklusive mir ja eh alle gedopt sind. Das finde ich schade." Bauhaus fährt in diesem Jahr erstmals die Tour.