Zwei Klimaaktivisten wollen Hungerstreik fortsetzen
n-tv
Bereits im Sommer 2021 traten Klimaaktivisten vor dem Reichstagsgebäude in einen wochenlangen Hungerstreik. Jetzt wählen erneut zwei Männer diese Protestform und richten sich an den Kanzler.
Berlin (dpa/bb) - Zwei Klimaschutzaktivisten sind in der Nähe des Kanzleramtes in Berlin in einen öffentlichen Hungerstreik getreten und wollen ihre teils seit Wochen anhaltende Protestaktion fortsetzen. Die beiden Ingenieure aus München und Potsdam nehmen nur Flüssigkeiten wie Saft und Kräutertee sowie Vitamintabletten und Salz zu sich, wie eine Sprecherin der Kampagne "Hungern bis ihr ehrlich seid" am Mittwoch sagte. Die Gruppe fordert, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) solle in einer Regierungserklärung "ehrlich aussprechen", wie bedrohlich die Klimakatastrophe sei und dass ein Umsteuern nötig sei.
Ein Brief an den Kanzler sei bislang unbeantwortet geblieben, so die Sprecherin. Der Hungerstreik werde daher nicht abgebrochen, möglicherweise wollten sich weitere Menschen anschließen. Bereits 2021 waren am Reichstagsgebäude Klimaaktivisten für eine radikale Klimawende in den Hungerstreik getreten, sie mussten deshalb wiederholt ins Krankenhaus.
Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann wollte sich am Mittwoch in Berlin nicht zu einem Brief der Demonstranten äußern. Generell sei die Klimapolitik aber ein "wichtiges Anliegen der Bundesregierung", bei der Erreichung der Klimaziele habe es "bedeutende Fortschritte" gegeben. Kanzler Scholz mache es aber Sorgen, wenn Menschen in den Hungerstreik träten. "Das ist natürlich grundsätzlich eine Form, die sozusagen selbst gewählt wird, aber sie birgt eben auch erhebliche gesundheitliche Risiken."