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Wirtschaftsweise fordert höheren CO2-Preis
n-tv
Um den CO2-Ausstoß in Deutschland zu senken, soll der CO2-Preis steigen. Doch der Wirtschaftsweisen Grimm geht es nicht schnell genug. Sie macht Vorschläge, wie es anders laufen könnte - und sogar kleine und mittlere Einkommen entlastet würden.
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm fordert, Kohlendioxid-Emissionen für Verbraucher und Unternehmen erheblich zu verteuern, aber zugleich den Strompreis spürbar zu senken. "In den Bereichen Verkehr und Wärme sollten die staatlich festgelegten Preise für Emissionen - derzeit sind es 25 Euro pro Tonne CO2 - so schnell wie möglich in einen echten Handel von Zertifikaten überführt werden, möglichst schon ab 2023", sagte Grimm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "50 Euro pro Tonne zum Start im Jahr 2023 sind durchaus verkraftbar."
Zum Ausgleich der dadurch entstehenden Belastungen "sollte die EEG-Umlage als Bestandteil des Strompreises entfallen sowie die Stromsteuer auf das europäische Minimum reduziert werden", sagte Grimm. Eine vierköpfige Familie könne so um 300 bis 400 Euro pro Jahr entlastet werden. "Man könnte eine Energiepreisreform daher so ausgestalten, dass sich netto eine Entlastung für untere und mittlere Einkommensgruppen ergibt", sagte die Volkswirtschafts-Professorin, die Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist.