Wie Israel an drei Fronten kämpfen muss
n-tv
Während Israel die Hamas in Gaza angreift, öffnen sich neue Schlachtfelder: Die Hisbollah feuert Raketen aus dem Libanon heraus, die Gefahr einer Ausweitung des Krieges ist noch nicht gebannt. Und dann kämpft Israel auch noch an der Front im Cyberspace.
Während die Welt auf das Kriegsgeschehen im Gazastreifen blickt, ist eine andere Bedrohung Israels aus dem Blick geraten. Jederzeit könnte Teheran, das die Vernichtung Israels zum Teil seiner Staatsdoktrin gemacht hat, über weitere Stellvertreter eine zweite Front eröffnen.
"Noch während in Israel die Menschen trauerten, hat die Hisbollah Raketen auf die Ortschaften im Norden gefeuert", sagt Assaf Kedem mit Blick auf den Horror, der am 7. Oktober mit den Massakern der Hamas über Israel kam. Kedem betreibt auf den Golanhöhen nahe der libanesischen Grenze ein Weingut. "Bisher ist es noch ein kleiner Konflikt. Doch die radikal-islamische Terrororganisation aus dem Libanon möchte den Palästinensern und Iranern beweisen, dass sie gegen Israel vorgehen."
Einige seiner Mitarbeiter wurden zum Militärdienst eingezogen. Andere mussten aufgrund der zunehmenden Spannungen in den Süden evakuiert werden. Wie viele aus seiner Branche macht Kedem die ungewisse Zukunft Angst. In ganz Israel befanden sich viele Weingüter mitten in der Ernte, als die Hamas den Waffenstillstand brach und Israel überfiel. "Wein scheint im Moment unbedeutend zu sein", erklärt er. "Um eine neue Realität für unsere Bewohner zu schaffen, sollte Israel seine Abschreckungsbalance gegen die Hisbollah verschärfen."