
Weniger Gäste in Thüringer Jugendherbergen
n-tv
Klassenfahrten in Jugendherbergen gehören seit Generationen zum Schüleralltag. In Zeiten anhaltender Inflation wird es allerdings schwer für manche Familien, sie zu finanzieren.
Weimar (dpa/th) - Die Jugendherbergen in Thüringen haben im vergangenen Jahr einen Gästerückgang hinnehmen müssen. Die Einrichtungen verzeichneten rund 85.700 Gäste und rund 197.900 Übernachtungen, wie der Thüringer Landesverband des Deutschen Jugendherbergswerkes mitteilte. Im Vergleich zu 2023 bedeutete dies einen Rückgang von 4,5 Prozent bei den Besucherzahlen und von 5,4 Prozent bei den Übernachtungen. Der Verband begründet die Abwärtsentwicklung vor allem mit einem Abbau von Herbergskapazitäten. Die Jugendherberge in Bad Salzungen (Wartburgkreis) sei Ende 2023 geschlossen worden, eine Herberge in Erfurt wurde verkauft.
Die verbliebenen 15 Einrichtungen bekamen laut Verband zu spüren, dass ihre Zielgruppe – vor allem Schulklassen und Familien – mit den Auswirkungen der anhaltenden Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie zu kämpfen hat. Gerade für Familien mit mehreren Kindern sind Reisen in Jugendherbergen demnach nicht leicht zu finanzieren. Zugleich seien Ferienfreizeiten von Schulkindern nicht mehr aus öffentlichen Geldern gefördert worden. Zudem hätten die Herbergen nach jahrelangem Stillstand die Übernachtungspreise anheben müssen.
Von der Entwicklung seien die Einrichtungen in den Städten und auf dem Land allerdings unterschiedlich betroffen. Städtetrips stünden bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs.