Waffenruhe zwischen Israel und Hamas hält
n-tv
Nach dem Tod eines Dschihadisten in israelischer Haft fliegen Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel. Dieser reagiert wiederum mit Luftangriffen. Dennoch wird für die Nacht eine Waffenruhe vereinbart. Die hält bisher. Aber die Islamisten drohen mit Vergeltung.
Die israelische Armee hat am Mittwochmorgen eine "vollständige Rückkehr zur Routine" im Grenzgebiet zum Gazastreifen erklärt. Kurz zuvor hatten in dem Gebiet noch die Warnsirenen geheult - trotz Berichten über eine in der Nacht vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Die "gegenseitige und gleichzeitige" Waffenruhe sei um 3.30 Uhr (Ortszeit) in Kraft getreten, sagten zwei palästinensische Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. Der Sprecher des Islamischen Dschihad, Tarek Selmi, erklärte, die Kämpfe seien bereits am Dienstagabend eingestellt worden. Seither wird die Feuerpause offenbar eingehalten. Bis zum Mittwochmorgen wurden keine neuen Kampfhandlungen gemeldet.
Die israelische Luftwaffe hatte in der Nacht mehrere Ziele in dem Küstenstreifen angegriffen. Zuvor hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings laut Armee mindestens 30 Raketen und sechs Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Auf beiden Seiten gab es Verletzte. In der südisraelischen Stadt Sderot erlitt etwa ein 25-Jähriger schwere Verletzungen, weil er von Schrapnell getroffen wurde. Ägypten war nach Medienberichten erneut als Vermittler zwischen Israel und einflussreichen Kräften im Gazastreifen aktiv, um die Kämpfe zu beenden.
Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ist der Tod von Chader Adnan. Am Dienstagmorgen starb das ranghohe Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft. Der 44-Jährige aus Dschenin im Westjordanland wurde nach Angaben der Gefängnisbehörde am frühen Morgen bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden. Nach Adnans Tod kündigten mehrere militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen Vergeltung an. "Unser Kampf geht weiter, und der Feind wird einmal mehr erkennen, dass seine Verbrechen nicht ohne Antwort bleiben werden", teilte die Gruppierung mit. "Der Widerstand wird mit aller Kraft und Entschlossenheit fortgesetzt."