Verband: Land noch nicht bereit für steigende Schülerzahlen
n-tv
Hannover (dpa/lni) - Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte (VNL) hat Zweifel, ob das Land ausreichend auf prognostizierte steigende Schülerzahlen bis 2035 vorbereitet ist. "Schon jetzt haben wir in Niedersachsen einen eklatanten, für alle spürbaren Lehrkräftemangel. Es bedarf deshalb einer umgehenden weitsichtigen Planung, um dem zu begegnen", sagte der Landesvorsitzende Torsten Neumann in einer Mitteilung am Sonntag. Der Verband fordert, dass das Land sofort mehr Studienplätze für Lehrberufe einrichtet. Es brauche mindestens fünf bis sechs Jahre, bis Studierende als Lehrkräfte an Schulen unterrichteten, sagte Neumann.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte am Freitag eine Prognose vorgelegt, wonach bis Mitte der 2030er Jahre voraussichtlich knapp eine Million Schülerinnen und Schüler in Deutschland mehr unterrichtet werden als heute. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler könnte demnach von derzeit etwa 10,8 Millionen auf 11,7 Millionen im Jahr 2035 ansteigen. In Niedersachsen könnte die Zahl der Schülerinnen und Schüler demnach insgesamt von aktuell 1,08 Millionen auf bis zu 1,14 Millionen in 2035 steigen. Begründet wird die Entwicklung mit "zuletzt stetig angestiegenen Geburtenzahlen" und der Zuwanderung.
Die Vorausberechnungen werden regelmäßig aktualisiert und von der KMK veröffentlicht. Sie sind Grundlage für Berechnungen zur Entwicklung des Lehrkräftebedarfs. Steigende Schülerzahlen werden immer wieder als eine der Ursachen für den Lehrermangel genannt. Im Vergleich zur letzten Prognose fällt der erwartete Anstieg der Schülerzahl geringfügig kleiner aus.