TV-Auswanderer zu 14 Jahren Haft verurteilt
n-tv
Das Gericht nennt die Beweislage erdrückend: "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Jürgen Albers hilft bei der Organisation von Drogenfahrten durch halb Europa. Für das bandenmäßige "Handeltreiben mit Betäubungsmitteln" muss der 61-Jährige hinter Gittern. Sein Anwalt kündigt Berufung an.
Der Angeklagte kam immer im Rollstuhl: In einem Prozess wegen Drogen-Schmuggels hat das Landgericht Aachen den früheren Reality-TV-Darsteller Jürgen Albers zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Nach Feststellung des Gerichts stellte der 61-Jährige die Fahrzeuge und die Kuriere für die Drogenfahrten durch halb Europa. Insgesamt ging es um mehr als eine Tonne Kokain.
Die Beweislage sei erdrückend und stütze sich auf Telefonüberwachung, die Ortung von Handys und Autos sowie auf Observationen vor Ort, so das Gericht. Unter anderem sollen für den Koks-Transport Luxus-Autos wie Porsche und Maserati eingesetzt worden sein. Der Vorwurf lautete auf bandenmäßiges unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge. Darauf stehen bis zu 15 Jahre Haft. Die Anklage beantragte eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren, die Verteidigung wollte einen Freispruch oder eine geringe Strafe erreichen.
In dem Prozess spielte die Gesundheit des Angeklagten eine große Rolle. An mehr als 40 Verhandlungstagen saß der einstige Mallorca-Auswanderer in der Fernsehsendung "Goodbye Deutschland" im Rollstuhl an der Anklagebank. Gebückt und in sich gesunken verfolgte der frühere Reality-Darsteller den Prozess. Wegen seiner labilen Gesundheit und diverser Vorerkrankungen waren die Prozesstage verkürzt worden.