Tausende Ortskräfte warten noch immer
n-tv
Seit dem Ende der Luftbrücke läuft die Evakuierung von Ortskräften aus Afghanistan durch die Bundesregierung nur schleppend. Tausende Menschen harren noch im Land aus. Die Linken-Abgeordnete Dagdelen spricht von einem "skrupellosen" Vorgehen.
Gut drei Monate nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban sitzen in Afghanistan noch immer Tausende Ortskräfte der Bundesregierung fest. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor. Demnach befinden sich noch 2400 aktive und ehemalige Ortskräfte von Institutionen der bilateralen deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Afghanistan. Hinzu kommen bis zu 645 Afghanen, die für die Bundeswehr tätig waren.
Zudem befinden sich den Angaben zufolge noch bis zu 745 frühere Ortskräfte des Bundesaußenministeriums in Afghanistan oder in benachbarten Ländern. Drei aktive Ortskräfte halten sich noch in Kabul auf. Zudem sitzen noch 23 frühere Helfer des Bundesinnenministeriums in Afghanistan fest. Beim Rückzug der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen waren Tausende einheimische Hilfskräfte in dem Land zurückgelassen worden. Die Bundesregierung bemüht sich um ihre Ausreise, da viele von ihnen Racheakte der Taliban befürchten.