"Taliban sind jetzt Realität in Afghanistan"
n-tv
Dass die internationale Gemeinschaft die Lage in Afghanistan eklatant falsch eingeschätzt hat, ist seit Tagen unübersehbar. Ein Grund dafür sei die Fehlbeurteilung der politischen und militärischen Führung im Land gewesen, sagt Kanzlerin Merkel. Bundestagspräsident Schäuble spricht von einer moralischen Verantwortung für die Menschen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel macht für den schnellen Zusammenbruch in Afghanistan die Sicherheitskräfte des Landes und die politische Führung verantwortlich. Zugleich räumte sie Fehleinschätzungen der internationalen Gemeinschaft bei der Entwicklung nach dem Abzug der internationalen Streitkräfte ein. "Unterschätzt aber haben wir, wie umfassend und damit im Ergebnis wie atemberaubend schnell die afghanischen Sicherheitskräfte nach dem Truppenabzug ihren Widerstand gegen die Taliban aufgeben würden, beziehungsweise, dass sie einen solchen Widerstand gar nicht erst aufnehmen würden", sagte sie in einer Regierungserklärung im Bundestag. Die gesamte internationale Koalition habe die Geschwindigkeit dieser Entwicklung "ganz offensichtlich unterschätzt". Zugleich sagte sie, es sei immer klar gewesen, dass der gesamte Einsatz mit der Haltung der USA als militärisch Stärksten im Bündnis stehen und fallen werde. "Auch dass es Kämpfe mit den erstarkten Taliban geben könnte, nachdem die internationalen Truppen abgezogen sein würden, haben wir als internationale Gemeinschaft erwartet", sagte die CDU-Politikerin.More Related News