
Studie soll Missbrauch durch Franziskanerinnen aufklären
n-tv
In zahlreichen Heimen für Kinder und Jugendliche waren Oberzeller Franziskanerinnen tätig. Das mögliche Ausmaß sexuellen Missbrauchs ist bis heute unklar. Eine Studie soll das nun ändern.
Zell am Main (dpa/lby) - Mit einer Studie soll untersucht werden, in welchem Ausmaß Oberzeller Franziskanerinnen Kinder und Jugendliche missbraucht haben. Die Kongregation wolle mit der unabhängigen Untersuchung eine Grundlage für die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit erhalten, Verantwortung übernehmen und Betroffenen Gehör verschaffen, teilte eine Sprecherin mit.
Die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu OSF, so der offizielle Name der Oberzeller Franziskanerinnen, ist ein katholischer Frauenorden mit Hauptsitz in Zell am Main nahe Würzburg. Deren Schwestern waren nach eigenen Angaben in zahlreichen Heimen der Kinder- und Jugendhilfe tätig - neben Einrichtungen in Zell und Würzburg unter anderem in Hof, Kirchschönbach und München.
Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim soll im Auftrag der Franziskanerinnen aufklären, in welchem Ausmaß es seit 1945 sexualisierte Gewalt im Verantwortungsbereich der Kongregation gegeben hat. Bei der Aufarbeitung soll es demnach auch darum gehen, ordensspezifische Risikofaktoren zu erkennen und den Umgang mit Verdachtsfällen aufzuzeigen.