Steuerzahlerbund prangert Fälle von Verschwendung in MV an
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Der Bund der Steuerzahler prangert in seinem jüngsten Schwarzbuch auch sechs Fälle mutmaßlicher Verschwendung in Mecklenburg-Vorpommern an. Vier schafften es in die Print-Ausgabe, zwei weitere seien in der Online-Ausgabe zu finden, sagte die Geschäftsführerin des Bundes der Steuerzahler in MV, Diana Behr, am Mittwoch. Viermal steht dabei die Landesregierung im Fokus der Kritik.
So moniert der Bund der Steuerzahler 910 000 Euro aus der Landeskasse für drei Sonderkonzerte des New York Philharmonic-Sinfonieorchesters in Peenemünde auf Usedom im vergangenen Sommer. Dies sei eine teure Imagepflege für die Landesregierung gewesen - ein nachhaltiger Effekt für den Tourismus sei nicht zu erwarten. Für alle Musikfestivals zusammen gebe das Land MV dieses Jahr rund 400 000 Euro aus.
Bei der Vergabe eines Kredits über 88 Millionen US-Dollar an die inzwischen pleite gegangenen MV Werften habe sich das Land nicht gegen Währungsrisiken abgesichert. Dieser Umgang mit Steuergeld sei grob fahrlässig.
In Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) sieht der Bund der Steuerzahler eine drohende Steuerverwendung: Dort plane die Stadt den Ankauf eines schrottreifen Frachters für 50 000 Euro von Privat. Für 4,5 bis 5,5 Millionen Euro sei der Umbau zu einem "Eventschiff" im Gespräch. Dabei stecke die Stadt tief in den roten Zahlen.