Netanjahu empfiehlt Kabinett Waffenruhe mit Hisbollah
n-tv
Ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah rückt näher. Das israelische Kabinett soll noch am Abend über einen entsprechenden Vorschlag abstimmen. Schon am Mittwoch könnte das Abkommen in Kraft treten.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich für eine Waffenruhe mit der libanesischen Hisbollah-Miliz ausgesprochen. Er werde seinem Kabinett den von den USA vermittelten Vorschlag zur Billigung vorlegen, sagte Netanjahu in einer Ansprache. Gleichzeitig betonte der Regierungschef, man werde hart auf jeden möglichen Verstoß gegen eine Waffenruhe-Vereinbarung durch die Hisbollah reagieren. "Ein gutes Abkommen ist ein Abkommen, das man durchsetzt. Und wir werden es durchsetzen." Es wird erwartet, dass das Abkommen am Mittwoch in Kraft tritt. Damit würde eine 60-tägige Feuerpause beginnen, hatte ein westlicher Diplomat erklärt.
Die libanesische Regierung hat ebenfalls ihre Unterstützung für das Abkommen signalisiert und wird voraussichtlich am Mittwoch darüber abstimmen, ob es genehmigt werden soll. Nach den bislang bekannt gewordenen Planungen sollen sich im Zuge der Waffenruhe israelische Truppen aus dem Südlibanon zurückziehen. Die radikal-islamische Hisbollah würde im Gegenzug ihre Kämpfer südlich des Litani-Flusses abziehen. In das Kampfgebiet im Süden des Libanon solle die libanesische Armee mit stärkeren Kräften einziehen. Auch die UN sollen sich an der Sicherung der Waffenruhe beteiligen.
Nach einem Jahr Krieg sei die Hisbollah sehr geschwächt, sagte Netanjahu. "Es ist nicht dieselbe Hisbollah." Die proiranische Schiitenmiliz sei "um Jahre zurückgeworfen". Netanjahu sagte, Israel habe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie die restliche Führung getötet und den größten Teil des Raketenarsenals zerstört, ebenso wie ein unterirdisches Tunnelnetzwerk im Süden des Libanons. Zu heftigen Luftangriffen vor einer erwarteten Waffenruhe sagte Netanjahu: "In Beirut bebt die Erde."