SPD-Fraktion sieht Probleme bei Grundschulen im Norden
n-tv
Die Landesregierungen in Schleswig-Holstein bemühen sich seit Jahren um eine Verbesserung der Grundschulausbildung. Aus Sicht der SPD-Fraktion haben sich die Probleme jedoch wieder vergrößert. Nicht nur wegen Corona.
Kiel (dpa/lno) - Die SPD-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag bemängelt eine Reihe von Problemen im Grundschulbereich des Landes. Schlechtere Ergebnisse bei Viertklässlern im IQB-Bildungstrend in den Fächern Deutsch und Mathematik könnten nicht nur mit der Corona-Krise und den damit verbundenen Schulschließungen erklärt werden, betonte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Habersaat.
Im Vergleich zur letzten Erhebung 2016 entsprechen die Kompetenzrückgänge seinen Angaben zufolge im Lesen etwa einem Drittel eines Schuljahres, in Rechtschreibung und Mathematik einem Viertel. Die Studie bestätige nicht nur, dass Erfolg in der Schule stark vom Elternhaus abhänge, sondern komme zu dem Ergebnis, dass der Zusammenhang zwischen Kompetenzen und sozioökonomischem Status der Familie in allen Bereichen zugenommen habe.
"All das sind besorgniserregende Befunde, zu denen sicherlich auch Corona und die Schulschließungen beigetragen haben", teilte Habersaat mit. Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) habe allerdings auch schon von 2011 auf 2016 Verschlechterungen ausgemacht. "Die Probleme an unseren Grundschulen liegen also tiefer. Man würde es sich zu einfach machen, schöbe man alles auf Corona."