So dramatisch ist die Pleitenserie von FDP und Grünen
n-tv
Der Wahlsieg von Dietmar Woidke für die SPD in Brandenburg täuscht über eine dramatische Niederlagenserie hinweg: Seit der Bundestagswahl haben SPD, Grüne und FDP bei Landtagswahlen fast immer Verluste eingefahren. Die Debakel-Quote liegt bei fast 80 Prozent.
Drei Jahre später sind es unvorstellbare Zahlen: 51,8 Prozent stimmten bei der Bundestagswahl 2021 für eine der Ampel-Parteien. Mittlerweile haben SPD, Grüne und FDP ihre Zustimmungswerte fast halbiert. Laut der meisten Umfrageinstitute erreicht das Regierungsbündnis in Summe nur noch höchstens 30 Prozent der Stimmen. Besonders dramatisch ist die Lage mit Blick auf die jüngsten Landtagswahlen im Osten der Bundesrepublik für Grüne und FDP.
Die Freidemokraten haben die ohnehin kaum vorhandenen Hoffnungen auf einen Einzug in die Parlamente von Thüringen, Sachsen und Brandenburg eindrucksvoll unterboten. In Thüringen fuhr die Partei des ehemaligen Kurzzeit-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich mit 1,1 Prozent noch das beste Ergebnis bei den östlichen Wahlen in diesem Monat ein. Im Vergleich zur Landtagswahl 2019 ging es für die FDP im Freistaat um 3,9 Prozent runter und damit krachend aus dem Parlament. In Sachsen (2019: 4,5 Prozent) und Brandenburg (2019: 4,1 Prozent) waren die Liberalen ohnehin nicht im Landtag vertreten, konnten diesmal die Fünf-Prozent-Hürde aber nur mit dem Fernglas in den Blick nehmen. Mit 0,9 Prozent der Stimmen kam die FDP in Sachsen nur auf Platz zehn, noch hinter den rechtsextremen Freien Sachsen und der Tierschutzpartei. In Brandenburg lief es noch schlechter: 0,8 Prozent sind das historisch niedrigste Ergebnis von der FDP bei einer Landtagswahl. Die Tierschutzpartei holte dort mehr als doppelt so viele Stimmen.
Die FDP ist mit der Brandenburg-Blamage zweistellig geworden. Seit der Bundestagswahl 2021 hat die FDP nur im Saarland ihr Landtagswahlergebnis minimal verbessert, danach hagelte es bei zehn Landtagswahlen in Folge Verluste, teils schwerwiegende. In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen verlor die Partei Regierungsposten, in Niedersachsen, Berlin, Bayern und Thüringen Landtagsmandate.