Selenskyj entlässt den Chef seiner Leibwache
n-tv
Anfang der Woche meldet der ukrainische Inlandsgeheimdienst, einen Anschlag auf Präsident Selenskyj verhindert zu haben. Zwei Personenschützer stehen im Verdacht, sensible Informationen an Russland weitergegeben zu haben. Der Fall hat nun auch Konsequenzen für Selenskyjs obersten Leibwächter.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem vereitelten Mordanschlagsversuch den Leiter seiner Leibwache entlassen. Selenskyj veröffentlichte ein Dekret zur "Entlassung von Serhij Leonidowitsch Rud aus dem Amt des Leiters der Abteilung für Staatsschutz der Ukraine". Der Erlass nannte keine Gründe für den Personalwechsel auf dem hochsensiblen Posten. Der 47-jährige Rud hatte die Abteilung, die für die persönliche Sicherheit des ukrainischen Präsidenten und anderer hochrangiger Regierungsmitglieder und deren Familien zuständig ist, seit 2019 geleitet.
Der ukrainische Geheimdienst hatte am Dienstag erklärt, ein von Russland geplantes Attentat auf Selenskyj vereitelt und zwei Verdächtige festgenommen zu haben. Es sei ein vom russischen Geheimdienst FSB gesteuertes "Netzwerk von Agenten" zerschlagen worden, welche "die Ermordung des ukrainischen Präsidenten vorbereiteten", erklärte der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU. Zwei Offiziere aus der Leibwache Selenskyjs wurden unter dem Vorwurf festgenommen, sie hätten geheime Informationen an Russland weitergegeben.
Die Anschlagspläne richteten sich nach Angaben des SBU auch gegen den Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, sowie andere "ranghohe Vertreter" aus Politik und Militär. Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge zielten die Pläne der Gruppe darauf ab, Soldaten aus dem Umfeld des Sicherheitsdienstes von Präsident Selenskyj zu rekrutieren, um diesen "als Geisel zu nehmen und zu töten". Eines der Mitglieder des Netzwerks habe sich Drohnen und Sprengstoff beschafft.