Scholz: "Wir kommen wohl durch diesen Winter"
n-tv
Schon im Januar kommenden Jahres sollen in Deutschland die ersten neuen LNG-Terminals in Betrieb gehen. Bis Ende 2023 können die Flüssiggas-Importe dann die Unabhängigkeit von russischem Gas gewährleisten, kündigt Bundeskanzler Scholz an. Aber auch für den anstehenden Winter hat er Pläne.
Bundeskanzler Olaf Scholz geht davon aus, dass Deutschland Ende kommenden Jahres vollständig unabhängig von russischem Gas sein wird. Dank bis dahin voraussichtlich fertiger Importterminals für Flüssiggas könne dann alles nötige Gas aus anderen Ländern bezogen werden, sagte Scholz in seiner Rede beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin. "Im Januar des kommenden Jahres werden die ersten dieser neuen Terminals ihre Tätigkeit aufnehmen, werden Pipelineverbindungen ausgebaut und aufgebaut sein, und am Ende des nächsten Jahres haben wir wohl Importmöglichkeiten in Wilhelmshaven, in Stade, in Brunsbüttel, in Lubmin und sind dann in der Lage, all das Gas, was wir brauchen, zu importieren - unabhängig von Russland." Der Rohstoff komme dann aus Norwegen, den USA "und vielen anderen Ländern".
Der Import an LNG-Gas werde jedoch nichts an der nötigen und schnellen Energiewende ändern. "Wasserstoff ist das Gas der Zukunft, wir werden einen großen Boom auslösen", betonte Scholz. Für den Ausbau der Erneuerbaren Energien werde die Ampel-Regierung noch 2022 alle nötigen Gesetze, etwa zur Planungsbeschleunigung, beschließen.
Mit Blick auf den anstehenden Winter zeigte sich der Bundeskanzler optimistisch, dass es keine Mangellage geben wird: "Wir kommen wohl durch diesen Winter und das ist eine gute Botschaft in dieser Zeit." Die Stromversorgung soll unter anderem durch den weiteren Betrieb von Atomkraftwerken gesichert werden. "Wir werden dafür Sorge tragen, dass es möglich ist, dass die süddeutschen Atomkraftwerke im Januar und Februar und März noch laufen können, damit es auf keinen Fall zu einem Engpass im deutschen Strommarkt kommt", sagte Scholz.