Schlechte Stimmung in Sachsens Wirtschaft
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Die sächsische Wirtschaft verharrt deutlich länger und tiefer in der konjunkturellen Flaute als bislang angenommen. Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen haben sich im Vergleich zum Frühjahr 2023 markant verschlechtert, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern hervorgeht. Demnach sank der IHK-Geschäftsklimaindex nach zwischenzeitlicher Erholung im Frühling von 111 auf 97 Punkte.
Aufgrund des anhaltenden Kostendrucks hat demnach nicht einmal jedes fünfte Unternehmen in diesem Jahr seine Gewinne steigern können. Im Handel (13 Prozent der Unternehmen) und im Baugewerbe (7 Prozent der Unternehmen) haben die wenigsten Unternehmen von steigenden Gewinnen berichtet. Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate sehen in allen Wirtschaftsbereichen düster aus. Die Konjunkturumfrage aus dem September 2023 beruht auf den Angaben von 1627 Unternehmen mit knapp 85.000 Beschäftigten.
Auch die Personalplanung gibt den Umfrageergebnisse zufolge Anlass zur Sorge. Aufgrund der schwachen Konjunktur gehen 14 Prozent von einem Mitarbeiterzuwachs in den kommenden Monaten aus. 23 Prozent rechnen dagegen mit einem Personalrückgang.
Die sächsischen Unternehmen seien stark verunsichert und blickten mit Skepsis in die Zukunft, sagte der Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der Sächsischen Industrie- und Handelskammern, Kristian Kirpal. "Die Unternehmen fühlen sich aktuell von der Landespolitik alleingelassen und geben ihr deshalb schlechte Noten. Wenn der politische Gestaltungsrahmen jetzt nicht konsequent an den Bedürfnissen der Unternehmen ausgerichtet wird, dürfte sich die Rezession in den kommenden Monaten noch weiter verschärfen."