Schlag gegen Mafia: 50 Durchsuchungen in Rheinland-Pfalz
n-tv
In Deutschland gilt die 'Ndrangheta als die gefährlichste Mafia-Gruppierung. Dem Landeskriminalamt in Rheinland-Pfalz ist zusammen mit anderen Sicherheitsbehörden ein Schlag gegen ihre organisierte Kriminalität gelungen. Auch das Saarland war beteiligt.
Koblenz/Saarbrücken (dpa/lrs) - Rund 500 Einsatzkräfte der rheinland-pfälzischen Polizei haben im Kampf gegen die italienische Mafia-Organisation 'Ndrangheta am Mittwochfrüh 57 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Zehn Beschuldigte, gegen die das Amtsgericht Koblenz Haftbefehl erlassen hatte, wurden festgenommen, vier von ihnen in Italien, wie die Staatsanwaltschaft Koblenz und das Landeskriminalamt (LKA) in Mainz am Mittwoch mitteilten. Zwei im Saarland gesuchte Männer wurden auch in Italien festgenommen. In Rheinland-Pfalz wurden 50 Wohnungen und Gewerberäume durchsucht, im Saarland 3.
Den Beschuldigten werde zur Last gelegt, als Bande gewerbsmäßige Betrugsstraftaten begangenen zu haben, heißt es in der Mitteilung von Staatsanwaltschaft und LKA. Sie sollen ein Geflecht aus Schein- und Briefkastenfirmen aufgebaut haben, eine Logistik aus Lagerhallen und Transportunternehmen mit einer Arbeitsstruktur, um Straftaten zu begehen. Die Gruppierung habe grenzüberschreitend agiert. Hintergrund der schon rund zwei Jahre andauernden internationalen Ermittlungen ist Geldwäsche, bandenmäßige Steuerhinterziehung, gewerbsmäßiger Bandenbetrug sowie Rauschgiftschmuggel.
Die rheinland-pfälzischen Einsatzkräfte durchsuchten am Mittwochfrüh Wohnungen und Gewerbeimmobilien in Mayen, Koblenz, dem Kreis Mayen-Koblenz, dem Westerwaldkreis aber auch in Bonn, Wuppertal und Dortmund sowie in dem bayerischen Kreis Kelheim und in Baden-Baden. Sie wurden von Spezialkräften des Bundes und anderer Länder sowie des Zolls und der Steuerfahndung unterstützt. Insgesamt waren rund 1000 Kräfte im Einsatz.